Samstag, 20. September 2014

Existenzberechtigung in einer fantastic plastic, dauer-happy, fit und dynamisch, schneller und besser und länger Gesellschaft?

Haben Menschen wie ich überhaupt eine Existenzberechtigung in einer Gesellschaft in der es ein Tabu ist krank zu sein und dann auch noch offen  über Krankheiten zu sprechen? Heute sage ich ganz klar JA, auch wenn es oft schmerzhaft und nervig ist für mich, weil ich dafür manchmal heruntergeputzt und angemacht werde. Soweit ich zurück denken kann lebe ich mit körperlichen und psychischen teils schweren Beeinträchtigungen, muss ich mich dafür wirklich andauernd entschuldigen oder schämen, oder so tun als wär alles bestens? Geht’s noch?
„Hallo lange nicht gesehen wie geht’s dir? „Super danke und dir?“ „ja auch super danke“..... (Beispiel einer Gesellschaft fähigen und geduldeten Konversation)
Ich trage meine Gedanken und mein Herz auf der Zunge, wem das nicht passt, muss sich nicht mit mir abgeben, ganz einfach!
Es ist unangenehm genug nicht „normal“ zu funktionieren, wieso sollte man denn nicht offen darüber sprechen dürfen? Ist es denn nur legitim sich über die neueste Diät, den letzten Theaterbesuch, den neuesten Trend oder sonstige Oberflächlichkeiten zu äussern? Offensichtlich!
Mir geht es um Selbstermächtigung, ich versuche stets das Beste aus jeder noch so schrecklichen Situation zu machen, so entwickelte ich ja zum Beispiel die Idee der Internetplattform crochetpower.net während einer meiner grauenhaftesten Krisen. Ich konnte zu der Zeit eineinhalb Jahre lang kaum das Haus verlassen ohne von Panikanfällen heimgesucht zu werden, verlor meine eh schon auf 50% herunter geschraubte Invalidenrente, welche mir wenigstens noch ein bisschen Stabilität und Sicherheit bot und trotzdem versuche ich immer weiter zu leben.
Ich probiere fast alles aus um Gesundheit zu erlangen, mache Therapien bis zum Abwinken, soll mir also keiner kommen, ich sei nur am Jammern und täte nichts. Klar ist es unangenehm mit der eigenen Verletzlichkeit und Vergänglichkeit konfrontiert zu werden, das passiert dann wohl, wenn man sich näher auf mich einlässt.... blöd nur, dass niemand vor Krankheit und Tod gefeit ist und letzteres wird uns alle mindestens einmal begegnen.
Ich bin was ich bin, ich kann es nicht ändern, nur immer versuchen das Beste daraus zu machen.
Ja auch wir die wir nicht wie ihr funktionieren und anders sind haben auch eine Existenz Berechtigung in unserer Gesellschaft.


1 Kommentar:

  1. sabina,fuerza,asi hay que vivir,haciendo todos los dias mejor ca da momento

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